Donnerstag, 8. November 2012

Cast Spiral

Bevor man ein Metallpuzzle in die Hand nimmt, empfiehlt es sich, die einschlägigen Blogs und Amazon Rezensionen zu lesen. Andernfalls könnte der Spielspaß etwas getrübt werden. Ein typischer Fall ist Cast Spiral aus der Hanayama Serie. Es ist ein Kategorie 5 (schwer) Puzzle, mit dem man sich eigentlich über viele Stunden intensiv auseinandersetzen können müsste. Aber es ist relativ leicht durch Wackel- und Schüttelbewegungen auseinanderzubekommen. Wenn man Pech hat, deckt man so den Lösungsweg auf. Das anschließende Zusammensetzen wird damit zu einer simplen, uninteressanten Aufgabe, und das teure Stück taugt dann nur noch zum Briefbeschwerer oder Handschmeichler.


Ich war also vorgewarnt und ging entsprechend behutsam an die Sache ran. Cast Spiral besteht auf fünf massiven, identisch aussehenden Elementen, die nach Art eines Legepuzzles untereinander verbunden sind. Die Elemente lassen sich gegeneinander verschieben, aber jeweils nur ein kleines Stück. Wie man das recht schwere Gebilde auseinanderbekommen konnte, war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Es sah von allen Seiten absolut gleich aus, es gab keinen Ansatzpunkt. Ich zog und drückte, erst vorsichtig dann mutiger. So nach etwas 10 Minuten machte ich eine Zieh-Dreh-Drück-Bewegung und schon hatte ich das Puzzle auseinander. Ich vermied dabei, all zu genau hinzusehen, denn ich wollte mir ja den Spaß am Zusammensetzen nicht verderben.
 
Mir wurde schnell klar, dass der Zusammenbau die eigentliche Herausforderung darstellt. Im zusammengesetzten Cast Spiral sind die fünf Element ja bereits richtig angeordnet. Kennt man die Reihenfolge nicht, muss man entsprechend lange die möglichen Kombinationen durchprobieren. Theoretisch gibt es 24 verschiedene Anordnungen (1x2x3x4), von denen nur eine zum Ziel führen dürfte. Allerdings sind nicht alle Anordnungen möglich, so dass etwa 20 übrigbleiben.  Hinzu kommt, dass es schwerer ist, fünf einzelne Elemente handzuhaben als ein einzelnes, verbundenes Objekt. Alles in allem dürfte für das Zusammensetzen etwa der zwanzigfache Aufwand erforderlich sein. In meinem Fall also 200 Minuten. Da die einzelnen Element fast identisch waren, konnte ich keinen erfolgversprechenden Lösungsweg ausmachen. Vermutlich gibt es keinen verborgenen Trick, keinen genialen Handgriff. Stundenlang steckte ich die Teile in unterschiedlichen Kombinationen zusammen, ohne einer Lösung näherzukommen. Je zwei Elemente ließen sich unterschiedlich weit ineinanderschieben, in manchen Fällen auch gar nicht. Was ich auch immer probierte, das letzte Teil ließ sich nie einfügen. Es musste aber eine Konstellation geben, wo auch dieses letzte Element eingebracht werden konnte. Andere haben es ja auch geschafft. Nach den bei mir üblichen drei Tagen passierte es dann: Fast überraschend führte eine Zieh-Dreh-Drück-Bewegung zum Erfolg. Das Puzzle war damit in beiden Richtungen gelöst.


Cast Spiral ist meiner Meinung nach nur bedingt empfehlenswert. Die Gefahr, beim unbeabsichtigten Öffnen den Lösungsweg aufzudecken ist definiv vorhanden. Außerdem ist der Spielspaß begrenzt. Das systematische  Durchprobieren der einzelnen Kombinationen ist etwas langweilig. Das zusammengesetzte Puzzle stellt aber einen wunderbaren Handschmeichler dar. Es macht Spaß, mit den schweren Elemente herumzuspielen, sie in immer neuen Kombinationen gegeneinander zu verschieben.  Designed wurde das Puzzle von Kennet Walker. Ich bin allerdings nicht sicher, ob er auch der Erfinder ist, denn es gibt ähnliche Puzzles in Holz. In Neil's Blog ist beispielsweise ein vierteiliges Exemplar abgebildet. Auch in der Wikipedia findet sich ein Foto.
Amazon Bewertung
eigene Bewertung


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen