Dienstag, 16. Dezember 2014

Cast L'oeuf

Ein beliebtes Thema von Metallpuzzels ist das Labyrinth. Allerdings nicht die klassische, zweidimensionale Variante. Aufgrund des auf den kleinen Objekten nur begrenzt zur Verfügung stehenden Platzes würde eine Lösung hier nur Sekunden erfordern. Also muss eine Verkomplizierung ins Spiel gebracht werden. 


Cast L'oeuf (deutsch: Ei) besteht aus zwei dünnen Metallscheiben, die von zwei kleinen Stiften zusammengehalten werden. Die Bewegung der Stifte ist durch Bahnen begrenzt. Kleine Halbkugeln am Ende der Stifte verhindern, dass die Scheiben getrennt werden können. Das ist nur an zwei Stellen möglich, an denen sich die Bahnen zu kleinen Kreisen erweitern. Ziel ist es, die Metallplatten so gegeneinander zu bewegen, dass die Stifte die Kreise erreichen und die Teile auseinandergezogen werden können.
 
Ich hatte bereits ein ähnliches Puzzle - Cast Medallion - in Händen gehabt und wusste, dass es nicht leicht werden würde. Anders als bei klassischen, zweidimensionalen Labytrinthen fand ich hier keine Strategie, mit der ich die Lösung erzwingen konnte. Das Puzzeln lief auf ein unsystematisches Herumprobieren heraus. Warum auch nicht? Das kostete zwar Zeit, beanspruchte einen aber nicht intellektuell. Eigentlich genau das Richtige für mich.
 
Wie erwartet wurde es schwierig. Obwohl es bei den gezackten Bahnen keine Abzweigungen gab - man sich also nicht verlaufen konnte - kam ich kaum voran. Mal ging es auf der einen Seite nicht weiter, mal auf der anderen. Nach einiger Zeit fiel mir dann auf, dass ich bei einer der beiden Scheiben nie über eine bestimmte Stelle hinaus kam. Damit hatte ich ein erstes Teilziel ermittelt. Diesen Punkt galt es zu überwinden, und das war dann in vergleichsweise kurzer Zeit geschafft. Der Rest war einfach. Der Rückweg - also das Wiederzusammenfügen und das Erreichen der Ausgangsposition - erwies sich übrigens als genau so langwierig.
 Cast L'oeuf ist ein recht anspruchsvolles Geduldspiel, das nicht auf Anhieb zu lösen sein dürfte. Insgesamt habe ich über mehrere Tage verteilt mehr als vier Stunden für das Auftrennen und anschließende Zusammenfügen benötigt. Was mich stört, ist die blechartige Haptik. Die beiden Metallscheiben sind etwas dünn geraten. In einigen Situationen konnte ich mit geringem Gewaltaufwand Drehbewegungen erzwingen, bei denen sich das Blech wegbog. Mir war dann nicht klar, ob das erlaubte Züge waren. Der Schwierigkeitsgrad beträgt vier (mittelschwer). Entwickelt hat es der Holländer Oskar van Deventer, von dem auch das oben erwähnte Cast Medallion stammt.

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